Zum Inhalt springen

Hundgestützte Video-Einzelgespräche

Hund und Sozialpädagogin beim Videochat

Hundgestützte Video-Einzelgespräche

Seit der Schulschließung aufgrund der Coronakrise stand die Sozialpädagogin der Schule an der Windmühle in regem telefonischem Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern. Dabei fiel schnell auf, dass die Schüler:innen sich häufig als Erstes nach dem Schulhund der Jugendsozialarbeit erkundigten. Sie fragten, wie es ihm geht und machten deutlich, dass sie ihn vermissen. So entstand die Idee, ihnen den Kontakt zum Schulhund Benji per Video-Telefonat zu ermöglichen und dies mit Inhalten zu verbinden, die ihren Alltag auflockern, sie unterhalten und ihnen Gelegenheit zum Austausch geben.

Ziele

Ziel ist es, Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu halten und ihr Bedürfnis, den Schulhund zu sehen, zumindest virtuell zu erfüllen. Die Jugendsozialarbeit soll sichtbar für sie da und ansprechbar sein und sie sollen die Möglichkeit bekommen, über die Themen zu sprechen, die sie aktuell beschäftigen. Nicht zuletzt erhält die Sozialpädagogin dadurch einen Einblick in die krisenbedingt veränderte Lebenswelt der Kinder.

Zielgruppe

Das Projekt richtet sich an alle Schüler:innen der Schule an der Windmühle, die Interesse haben; überwiegend sind dies Schüler:innen der Grundstufe. Voraussetzung ist, dass sie über einen Internetzugang verfügen und auf ein Endgerät wie Smartphone, Tablet oder PC mit Kamera und Mikrofon zugreifen können.

Umsetzung

Zum verabredeten Termin stellt die Sozialpädagogin den virtuellen Kontakt zur Schülerin oder zum Schüler her. Auf die Begrüßung und das Einstiegsgespräch folgt der Aktionsteil mit dem Schulhund, der beispielsweise so abläuft:

Auf einem Flipchart ordnen die Schüler:inenn den sechs Augenzahlen eines Würfels jeweils eine farbige Karte zu. Auf der Rückseite jeder Karte steht eine Aktion für den Schulhund. Dann „würfelt“ Benji mit Hilfe einer präparierten PET-Flasche: Auf das Kommando der Schüler:innen („Zieh!“) zieht der Hund jeweils einen von vier Trennböden aus der Flasche, sodass der Würfel von ganz oben eine Etage tiefer und schließlich auf den Boden fällt. Die so gewürfelte Zahl bestimmt nun, welche der sechs möglichen Aktionen Benji ausführen soll. Auch hier dürfen die Kinder die entsprechenden Kommandos geben.

Dieser Aktionsteil wird drei Mal wiederholt und sorgt bei den Schülerinnen und Schülern sichtlich für Begeisterung. Im Anschluss können sie Fragen stellen, meistens zu Benji oder zur Schule, und mit der Sozialpädagogin über das, was sie gerade beschäftigt, sprechen. Manchmal präsentieren sie der Sozialpädagogin ihre eigenen Haustiere oder führen sie mit der Kamera in ihrem Zimmer herum. Am Ende des Gesprächs vereinbart die Sozialpädagogin mit dem Kind dann einen Termin fürs nächste Gespräch.

Die Gesprächsdauer liegt meist zwischen 45 und 60 Minuten. Maximal finden drei Termine pro Tag statt.

Positive Wirkungen

Das Angebot kam bei allen sofort gut an: Die Schüler:innen sind engagiert bei der Sache und dankbar für die Abwechslung und die Möglichkeit sich auszutauschen. Einige Eltern nutzen das Angebot, um organisatorische Fragen zu klären. Die Sozialpädagogin stellt dann auch den Kontakt zur Klassen- oder Schulleitung her. Manchmal treten Eltern am Ende des Gesprächs ins Bild und bedanken sich bei der Sozialpädagogin für ihr Engagement und diese innovative Idee. Das zeigt, dass das Angebot einen großen Bedarf bedient, und motiviert die Sozialpädagogin, das Angebot fortzuführen und die Aktionspalette zu erweitern. Benji lernt bereits neue Tricks, wie z. B. beim Befehl „Palim Palim“ eine Tischklingel zu läuten oder bei „Versteck Dich!“ kopfüber in einen Stoffeimer zu tauchen.

Herausforderungen

Der größte Stolperstein ist die Technik. Es kommt vor, dass interessierte Schüler:innen das Angebot nicht wahrnehmen können, weil zu Hause die technischen Voraussetzungen für Videotelefonie fehlen. In diesen Fällen bietet die Sozialpädagogin Einzelgespräche am Telefon an oder versucht, bei der technischen Nachrüstung zu unterstützen. Einige Schüler:innen bzw. deren Eltern haben sich auch aus dem Bekannten- oder Familienkreis Unterstützung geholt, um ein entsprechendes Programm zu installieren. In den meisten Fällen funktionierte dann aber alles reibungslos.

Erstelldatum: April 2020

Projektträger
EJF gAG

Schule Schule an der Windmühle

Ansprechperson
Annika Krüger

E-Mail: schulsoz-schuleanderwindmuehle(at)ejf.de
      

E-Mail: programmagentur(at)stiftung-spi.de Telefon: 030 2888496-0