Projektfahrten zur Gewaltprävention
Projektfahrten zur Gewaltprävention
Die Atmosphäre in einigen Klassen ist geprägt von immer wiederkehrenden Streitigkeiten, einem beleidigenden Umgangston und kleineren Handgreiflichkeiten. Ausgrenzendes Verhalten und Herabsetzungen untereinander verhindern ein positives Lernklima. Die Lehrkräfte wünschen sich dann oft einen Anti-Mobbing-Tag. Diese Veranstaltungen sind aus Erfahrung der Sozialpädagogin nicht nachhaltig. Deshalb wählte sie eine intensivere Form der Interaktion und führte im Zeitraum April 2017 bis April 2018 dreitägige Projektfahrten zu den Themen Teamgeist, gutes Miteinander und Respekt durch.
Zielgruppe
Die Fahrten richten sich an die 6. bis 8. Klassen des Förderzentrums. Bei Offenheit und Bereitschaft der Lehrkräfte sind auch andere Klassenstufen vorstellbar.
Ziel des Projekts
Die drei Tage stehen ganz im Zeichen eines positiven Gruppenerlebnisses. Hier bietet sich die Chance, positive Erfahrungen in Alltagssituationen zu machen und dadurch sich selbst und die anderen besser wahrzunehmen, kennenzulernen und besser in Beziehung zu treten.
Dazu nutzen die Fachkräfte erlebnispädagogische Angebote. Bei einer GPS-geführten Nachtwanderung führen die Jugendlichen selbst mit Hilfe des programmierten GPS-Gerätes durch den nächtlichen Wald zu den vorher aufgebauten gruppenpädagogischen Aufgaben und Übungen, die sie nur gemeinsam lösen können.
Die Herausforderung im Kletterwald besteht darin, die eigenen Ängste zu überwinden, den Stolz bei dem erfolgreichen Verschieben eigener Grenzen zu erleben und dabei neues Selbstbewusstsein zu bekommen. Darüber hinaus bieten sich viele Gelegenheiten sich gegenseitig zu helfen und Anerkennung zu zollen.
Jeweils zwei ca. 90-minütige Workshops mit Themen, die auf die Gruppe abgestimmt sind, lassen Raum zur Reflexion der stattfindenden Gruppenprozesse und zum Finden neuer Formen des Miteinanders. Ein Feedback-Band visualisiert dabei die Einschätzung der Gruppe zur Qualität der Aktivität und zum Verhalten der Gruppe bei dieser Aktivität. Ein gemeinsamer Grillabend und eine Abschlussrunde am Lagerfeuer mit der Gelegenheit jedem Einzelnen ein positives Feedback durch die Gruppe zu geben oder Beleidigungen symbolisch dem Feuer zu übergeben, rundet das Gemeinschaftserlebnis ab.
Positive Veränderungen
Die delegierten Klassensprecher:innen beteiligen sich rege am Parlamentsgeschehen, diskutieren und setzen sich für die Belange ihrer Mitschüler:innen ein. Sie bringen ihre Wünsche und Ideen ein, überlegen wie sie realisiert werden könnten und partizipieren bei der Umsetzung.
Stolpersteine
Ein Stolperstein ist der arbeitsintensive Schulalltag, welcher die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern teilweise verhindert und zudem die Vor- und Nachbereitung im Tandem mit den Lehrkräften beeinträchtigen kann.
Erstelldatum: Juni 2018
Projektträger
tandem BTL gGmbH
Schule
Schule am Wildgarten
Ansprechperson
Sabine Dräger
Telefon: 030 53000881
E-Mail: s.draeger(at)tandembtl.de