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Ankommensritual Siebtklässler:innen

Schüler/innen stehen um gepflanzten Apfelbaum

Ankommensritual Siebtklässler:innen

Insbesondere nach der coronabedingten Schulschließung im Frühjahr 2020 war es der Jugendsozialarbeit ein besonderes Bedürfnis ein für alle sichtbares Zeichen für den Neuanfang und für die Zuversicht zu setzen. Mit den neuen Schüler:innen einen Baum auf dem Schulhof der Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule zu pflanzen schien für dieses Anliegen passend, auch mit Blick auf das Thema Klima und Klimawandel. Die Wahl fiel auf einen Apfelbaum, damit die gemeinsame Arbeit „Früchte trägt“.

Zielgruppe und Ziele

Mit der Idee eines Neubeginns sollten insbesondere die neuen Siebtklässler:innen erreicht werden. Den Sozialpädagoginnen war es wichtig, die neuen Schüler:innen niedrigschwellig kennenzulernen und sich angesichts des angekündigten Lockdowns so schnell wie möglich als Ansprechpersonen zu etablieren.

Außerdem war es  ihnen ein Anliegen, durch das gemeinsame Verschönern des Schulhofes die Identifikation der Neuankömmlinge mit der Schule und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Siebtklässler:innen zu stärken. Nicht zuletzt bestand die Absicht, die Schüler:innen an handwerkliche Tätigkeiten heranzuführen und einen Raum zur Selbstgestaltung anzubieten.

Umsetzung

Das Projekt startete mit einer 7. Klasse im Rahmen von vier Schulstunden: Zunächst bemalten die Schüler:innen jeweils einen Stein (dieser soll über die Schulzeit liegen bleiben und kann nach Schulabschluss mitgenommen werden), danach pflanzten sie gemeinsam das Apfelbäumchen, verteilten Holzschnitzel im Rondell und schliffen die Bänke auf dem Rondell ab. Die ersten Steine konnten unter den Baum gelegt werden. Die Jugendsozialarbeiterinnen lauschten Gesprächen wie „In Syrien habe ich auch schon mal einen Baum gepflanzt, ich hoffe, dass er noch da steht“ oder „In 20 Jahren komme ich mit meinem Kind her und sage: ‚Guck mal, diesen Baum habe ich gepflanzt‘ und dann esse ich einen Apfel mit meinem Kind“.

Nachdem der Baum stand und die Bänke vorbehandelt waren, folgte die Arbeit mit den verbliebenen 7. Klassen (u. a. Bänke grundieren und lackieren). So entstand mit der Zeit ein Steinmeer um den Baum herum und ein neu angestrichenes Rondell, das zum Verweilen einlädt.

Positive Wirkungen

Durch die mehrtägige Gestaltungsarbeit konnte die Jugendsozialarbeit innerhalb kürzester Zeit alle Siebtklässler:innen individuell kennenlernen und einen Überblick über Namen, Interessen und Besonderheiten der Schüler:innen erhalten. Gleichzeitig lernten auch die Schüler:innen die Sozialpädagoginnen kennen, konnten Hemmnisse abbauen und der Weg für ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis wurde geebnet.  Auf dieser Grundlage wurden früh im Schuljahr erste Beratungsgespräche geführt ­­­und es kam die Idee auf, das Projekt nicht nur in diesem Jahr, sondern ab sofort jedes Jahr für alle neunen Siebtklässler:innen als Ankommensritual zu etablieren.

Herausforderungen

Herausfordernd waren Vorabsprachen mit einzelnen Lehrkräften zur Bedeutung und zum Nutzen des Projektes. Durch kontinuierlich geführte Gespräche gelang es jedoch am Ende alle Siebtklässler:innen in das Projekt einzubeziehen. Ein hoher Zeitaufwand, der sich auszahlte!

Erstelldatum: Februar 2021

Ansprechpersonen
Anisa Knoch, Maike Malige

E-Mail: programmagentur(at)stiftung-spi.de Telefon: 030 2888496-0